Monat: November 2016 (Seite 1 von 1)

Hallelujah

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Gesummt hat es, beim 25.jährigen der Rostocker TelefonSeelsorge. Der Bienenstock des Herrn. Bis die Glocken alle still machten und Karl Töne schweben ließ, gegenan. Heimat. Herzwarm. Ökumenisch. Dort, unter dem mutigen Christus. Weihrauch und 60er-Jahre-Esthetik. Schön. Müther sei Dank. Ich habe wie immer Davidsterne gebaut aus den Fenstern. Dreieck an Dreieck an Dreieck. Die stabilste Beziehung der Welt: Mensch-Mensch-Gott. Und zurück. So geht Seelsorge.
Ein Abend voll Berührung und Wiedersehen. Voll vertrauter, leuchtender, altgewordener Gesichter. Es gab einen Wald aus Flaschenhälsen und jede Menge Wurstbrote – schau an, Jochenlachen, Geschichten und mich als Henne im Korb. Es gab den Blick hinein, auf den Grund, in die Seele, um die es ja immer geht. Auch um die des Seelsorgers; vor allem um die. Das muss ja auch mal sein. Und, na klar, mecklenburgische Anteilnahme. Und die locker auf den Tisch gepackte Essenz allen Psychowissens, noch vor 12. So tanzten wir uns ans Ende der Nacht. Der Mann, der die Dunkelheit nicht fürchtet, immer dabei. Zärtlich im Arm gehalten. I’m ready, my Lord. Gut, wenn Du nach Hause kommst, weil da jemand ist, der um Dich weiß.

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Liebesgabe

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Ach, Augustine. Mit viel Tamtam und sehr bei Nacht kam sie durchs Fenster und brachte uns was mit. Ein Opfer. In Liebe hingegeben. Noch ganz unzerkaut. Unblutig. Vom Munde abgespart für uns.
Gottlob blieb es auf dem Teppich und fand nicht den Weg ins Bett.
Das Mäuschen. Das Genick sauber gebrochen, schaute es fast keck hinauf zu seinem grippalen Bestatter. Der, weil nackt, hielt die Zeremonie kurz und ließ sie im Mülleimer enden.
So ist es ja mitunter mit Geschenken, wenn man nicht hinguckt.

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mütterlicherseits

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Schon immer war das Angeschautwerden aus diesen Augen das Tröstlichste, Beste, Gesundendste auf der Welt. Nächtelang durchgehustet. Kopfauf kopfab. Und nebenbei immer ein Huhn im Topf. Dem Trotz zur Verheißung. Damit sich Hoffnung nicht erschöpft, sondern salzig und heiß, mit allem Guten sich einverleibt werde. Kraftbrühe. Schon beim Aufsetzen. Überlebenswichtig. Gegen jeden Zweifel.

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Kleiderkenntnis

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Acht mal ich ohne mich. Schön. So gerade werd ich nie.
Und so klimmzügig auch nicht.
Aber dann eben doch. Nämlich.
Als Idee. Und was sind wir schon anderes
als eine Idee von uns selbst. So fix und so frei.
Selbst erfunden und doch erdacht von einem anderen.
Und augenscheinlich immer nur eine Variante davon.
In grün vielleicht, nichtssagendem rosa, himmelblau oder lila.
So ist es also. Voller Möglichkeiten, das Leben.
Worauf du dich verlassen kannst.

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