
Licht
tröpfelt ins Morgengrauen.
Zwielichtig. Fahl. Dazwischen.
Es perlt ein Morgen ins Grauen.
Ein Hell ins Dunkle.
Licht von gesstern ins morgen.
Ton für Ton.
Wenn getrost
vor
jeder Sonne
und gegen all
dein Verzagtsein
Vögel singen.
Weil sie
bescheidwissen
die alten Klugscheißer
wann die Nacht
zu Ende geht
die vorher doch
noch Kälte fallen lässt
noch vor der Dämmerung.
Wenn der Morgenstern
ersehnt
erbeten
herbeigesungen
sich zeigt.
Im Dunkeln.
Im Zwielicht.
Im Hoffen
auf ihn.
Und dann
liebe Nachtschichtlerinnen
geschieht es.
Ihr kennt es.
Ihr Hirten bei den Schafen.
Ihr Hebammen
Ihr Pflegenden
Ihr Menschen am OP-Tisch
in der Raucherpause,
Ihr Hüterinnen des Worts, um das ihr ringt bis in den Morgen.
Ihr wisst
er kommt.
Es kommt. Es kommt ein Morgenstern. Verlasst euch drauf.
Den Lebenden zur Hilfe. Den Sterbenden zum Trost.
„Oh, Oh komm, du Morgenstern“
Komm. Mach mich frei
von Knechtschaft
und von Thyrannei.
Und dann
ruft wer in meine Dämmerung hinein:
Freut euch.
Freut euch.
Der Herr ist nah.
Mächtig. Gewaltig. Sprachlos machend. Groß.
Freut Euch. Und singt Hallelujah.
Imprvisation von Christian Thadewald-Friedrich zu EG 19, im Greifswalder Dom, am 05.12.2025








