Blaukraut bleibt Blaukraut
und ist doch brautkleidschön.
Gewebt
gerüscht
gefügt
wie Plauener Spitze.
So sind wohl
manche Sachen
die unsre Augen
dann erst sehen
wenn sie aufgeschnitten
in ihrem Inneren bloßgelegt
und der Verletzung preisgegeben
sind.
Wenn
durchschnittlich ermittelt
ist was
unzertrennlich
war bis eben
und nun unwiederfügbar
gespalten
und offenbar wurde.
Nämlich
das Geheimnis des unentwegten
Umeinanderherum.
Der Reigen des Durchdickunddünn.
Spiralig
immer auf Achse
zu wachsen
ineinander
miteinander
aneinander geschmiegt.
Umeinander
bemüht
dass auch kein Blatt dazwischengeht.
Um sich
vielleicht
wenn du nicht gekommen wärest
mit der geschwungenen Klinge
deines Scharfsinns
und
wenn deine Augen
hätten sehen können
ohne zu sehen
eines schönen Tages
ganz von allein
aufzufächern
zur Blüte
und
bestenfalls aufs Schönste
brautbekleidet ganz aus sich selbst
sich zu vermählen
mit einem flüchtigen Gast
und zu bleiben
immerneu und immerdar.
Aber eben auch
gallebitter und ungenießbar.
Alles
hat einen Preis.
HeinLohe sagt:
Mich erinnert es an Leiden voller Liebe obwohl ein Schlagerbarde einst das Gegenteil wünschte. . . Dein Blaukraut war mir früher mal ein Möbelstück, mal ein Lied, ein Foto, ein Gedanke, ein Immerzu-Alltagsdingbumsdas. Lästig-unvergesslich. Ich wünsch Dir Liebe auch mit Blaukraut . . . . Auch wenn`s durchhaut. Oder schlecht ausschaut. Der arme Rotkohl kann nix dafür. WIR klippern am Gewürzklavier. . . .
Dezember 18, 2024 — 4:43 pm
HeinLohe sagt:
klimpern sollte es heißen. “m” vergessen, “p” statt dessen . .
Dezember 18, 2024 — 4:47 pm