Wer
macht es warm
Väterchen
wo kein Rauch
kein Feuer
keine Kohlen
sind
um sie zum Fenster
rein zu werfen
aus schweren Säcken
geschultert auf Rücken
die was abkönnen
ganz schwarz
über dem ehemaligen Blau einer Jacke
und krumm darunter?
Damals
wo anscheinend nie
so ganz klar war
wann und wie es kommt
das schwarze Gold.
Und dann hatten doch alle Zeit.
Das ganze Dorf um Nikolai.
Mit Karren und Eimern.
Ruß im Gesicht.
Ganz weiß die Zähne darin
im Hauruck und im Glück
vor lauter Vitamin B
beim Handel
wo du dich nicht hast verkohlen lassen
Väterchen
sondern gesorgt hast für einen warmen Winter
der glucksend
durch die Rohre fuhr.
Wo du jeden Morgen früh als erstes in den Keller gestiefelt bist
durch die eiserne Luke.
Dabei war ich nie. Gehört hab ich dich immer.
Väterchen.
Wer nun?
Du
machst es warm.
Heute.
Mit Selbstgebundenem.
Auch wenn die Heizung
mal wieder
kalt bleibt.
So wie jedes Jahr um diese Zeit.
Immer irgendwann. Das ist sicher.
So wie das Herz der Hausverwaltung.
Und das wo keiner mehr einen Ölradiator stehen hat.
Schön blöd.
Weil doch nichts so gut duftet. Trostvoll und ein bisschen ungesund.
Und dann.
Wer weiß woher
lässt sich ein ausgebuchtes Klempnerherz erwärmen.
Vielleicht
Väterchen
von wegen Corona und muskelkrank und so.
Aber
und ich glaub es fest
wohl doch von einem Licht zum Advent
das wundersam hinauf- und hinabfuhr
als dein Gebet.
Tim sagt:
Das ist ja eine schöne Geschichte!
Dezember 3, 2024 — 11:48 pm
Helmut sagt:
Solange Strom da ist …
Der Ölradiator – wohnzimmerschön, heimelich und leistungsbescheiden – hat ausgedient. Aber den guten alten schwarzen Eisenbahnheizkörper – oft plattgedrückt vom Füßewärmen – hat leider auch kaum noch jemand aufbewahrt.
Dezember 4, 2024 — 11:07 am
Gisela sagt:
Die Geschichte erinnert mich sehr an meine Kindheit. Kohlen im Keller. Erst mussten sie irgendwie in die tiefsten Tiefen gelangen und dann wieder nach oben an den zu wärmenden Ofen.
Jetzt habe ich wieder einen Ofen. Der wird mit Holz geheizt. Nicht so schwer und schwarz wie Kohlen…….
Dezember 4, 2024 — 1:27 pm