
Ein Streifen kein Streifen.
So wie auf dem väterlichen Flanellschlafanzug
der rufbereit aus dem
eiskellerigen Elternschlafzimmer kam.
Dem mit den gegeneinderschlagenden Doppelfensterflügeln.
Bei Durst
drückenden Falten
nächtlicher Antibiotikagabe
die heruntergewürgt wurde mit Apfelmus.
Mus zum Beispiel
vom mitten im Hof stehenden Cox Orange
von dem ebendieser
Pyjamaträger
auf der Halbzeit
der Schwangerschaft
die mich ausbrüten sollte
bei der Ernte des letzten Apfels
mit einem schauerlichen Ton
von etwas knöchern Hohlem
das auf Stein aufschlägt
herabstürzte
was den Fortgang meiner Ausbrütung nicht unmaßgeblich bestimmen sollte.
Ein Streifen kein Streifen.
Wie auf meinen
1992 selbst bemalten Leggings.
Schwarzweiß mit dickem Strich
nicht zu ordentlich gepinselt.
Wie hab ich die geliebt.
Bisschen punky gottseidankie
hätte Udo gesagt.
Die waren mit mir
in Florenz. In Siena. Volterra.
Und nach zweiwöchiger Husterei
Piruetten drehend im lang ersehnten toskanischen Regen.
Was mir ein Mütterliches Donnerwetter einbrachte.
Ein Streifen kein Streifen.
So wie meine untergehenden Muskeln.
Einer bleibt
einer geht.
Reise nach Jerusalem.
Und raus bist du.
Wie gut dass unter der gestreiften
die glatte Muskulatur wohnt.
Glatt wie Samt und Seide
schlägt das Herz sich durch.
Gegenan.
Den schwindenden Motoneuronen zum Trotz.
Ein Streifen kein Streifen.
So durchzog heute ein Duft von Linzer Schnitten
köstlich köstlich
meinen fast den ganzen Tag währenden Schwächeschlaf.
Wegen Bauchkniepen
liegengeblieben auf blauweißem Riesenhandtuch.
Ein Streifen kein Streifen.
Dabei wäre
so viel zu tun gewesen.
Aber das muss ja auch mal sein.
Hätte Otto Krüger gesagt.
Seines Zeichens einst
Produnktionsleiter in der Pflanze
Gesagt zum Beispiel
während er
Gift auf die Beikräuter in der Marsiskeschen Steinwüste unseres Hofes in der Wiesenstraße ausbrachte.
Oder etwas schadstoffärmer
im Schrebergarten seine
Stiefmütterchen goss.
Ganz odentlich in Reih und Glied
Ein Streifen kein Streifen.
Katrin sagt:
Ich liebe Deine Türchen
voller Heiterkeit in aller Schwere…
Deine SatzSchöpfungen
suchen ihresgleichen.
D a n k e Claudia.
Dezember 17, 2025 — 6:50 pm