Dreizehnter Dezember : Dreizehnter Türchentag

Und ewig lächelt
das Bett.
Lockt süß der Schlaf.
Den du dir raubst.
Ignorierst. Aussperrst. Boykottierst.
Weil du den Tag nicht loslassen kannst.
Weil doch der Tag
erst in der Nacht
das wahre Leben ist.
Weil erst die Nacht
die großen Gedanken
gebiert.
Weil das Herz noch so voll ist
und das Glas schon wieder.
Weil du noch etwas schaffen willst.
Schaffen. Oder wenigstens erschaffen.
Doch verlass dich nicht zu sehr
auf die Gene
die deine Nächte kurzhalten.
Siegesgewiss und geduldig
denn er hat alle Ruhe
wartet der Schlaf
darauf sich deiner
mit Haut und Haaren zu bemächtigen.
Sich in dich hineinzugießen.
Dunkelblau und schwer.
Das Licht auszumachen
hinter deinen Augen.
Dich weich zu betten
in Ohnmacht.
Schlaf ein mein Kind
und sei getrost.
Du sollst morgen sehen
was die Sorgen
von morgen
sein werden.
Was
zu schaffen ist.
Und was nicht.
Und auch
was ein Glück
geworden ist
das heute wie Unglück aussah.