Der Klang einer guten Suppe
beginnt mit dem Klappern der Töpfe im Schrank.
Und dem schurrenden
polternden Suchen des zugehörigen Deckels. 
Es folgt ein Messerschleifen. Ritsch Ratsch. 
Und Holz auf Holz von Brettern in der Unterstellhöhle
im Mittelteil des Küchenschranks.
Das schönste Geräusch
aber macht der Kohlkopf
beim Zerschneiden.
Ein sattes knisterndes Rauschen. Trocken und saftig zugleich. 
Und dann sind da
ein bisschen dumpf tönende Möhren und Rote Beete
wenn sie in Stücke fallen.
Ganz weich klingt das Messer
wenn es Schafsalami
die immer keiner essen wollte
in nicht zu dünne Scheiben schneidet. 
Und dann das Zischen im Topf.
Und das knirschen im Mörser
von Kümmel
Koriander
und Fenchel.
Das Öffnen einer Weinflasche
mit quietschendem Schraubverschluss.
Das Ploppen eingeweckter Schafknochenbrühe
und von Rote-Beete-Apfelsaft.
Und dann das Blubbern
von Allesinallem.
Fleisch und Gemüse und geistlicher Gegenwart in Wasser.
Dann ein Strömen.
Gern über Stunden.
Und am Ende
das Knacken der Deckel
die sich
erkaltend
dem Vakuum ergeben.
Welch ein Fest der Töne
das schon im Entstehen einer Durchhaltesuppe
Nahrung verheißt.
Wärme und Trost
und Verbundensein.