Von dir gabs die Locken
Väterlicherseits.
Von Mutters Seite auch welche. Und vor allem gab es
die Geschichten von deinem Sterben.
Ich kenne dich nur tot.
Einfach umgefallen
bei deinen Hasen.
Just als die Lina
eine Kur hatte
im Westen.
Kurt Lohse.
Mein unbekannter Großvater
der aus dem niedrigen Reichenhainer Türrahmen lächelt
in schwarzweiß
auf einem Foto
im Rostocker Flur.
Am Herzen hast du’s gehabt.
Und eine Herzensgüte
sagen sie.
Und jetzt fällst du mir
aus der tiefen Vergangenheit
in die Hände. Ins Herz.
Den Namen dessen der solche Zeichen setzt
will ich mir schreiben an meine Türpfosten.
So wie deinen. Meinen.
Als letzte
in der Kette. Dann ist Schluss mit Lohse.
Hast du ein Auge gehabt
auf mich?
Warst du immer da?
All die vielen Male
wo es knapp war
bis heute?
Hast ein Wort eingelegt:
„Jetzt noch nicht.“?
Durch deinen Tod
wusste ich früh was
vom Leben.
Wir haben es nicht in der Hand.
Weiß ich vom Tod
mitten im Leben.
Und
wer weiß vielleicht
weiß ich durch dich
meinen schwarzbebrillten Schutzpatron
dessen Liebe zum Schnaps ich geerbt habe
und dessen Augenbrauen mein Vater
vielleicht weiß ich durch dich
deine Obhut
und Fürsprache
da oben
so viel vom Überleben.